Wie die WHI-Werte berechnet werden:
AUN | Anteil der Unterernährten an der Bevölkerung (in %) |
KAU | Verbreitung der Auszehrung bei Kindern unter fünf Jahren (in %) |
KWV | Verbreitung von Wachstumsverzögerung bei Kindern unter fünf Jahren (in %) |
KST | Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren (in %) |
Standardisierter AUN = AUN⁄80 x 100 Standardisierte KAU = KAU⁄30 x 100 Standardisierte KWV = KWV⁄70 x 100 Standardisierte KST = KST⁄35 x 100
1⁄3 standardisierter AUN
+ 1⁄6 standardisierte KAU
+ 1⁄6 standardisierte KWV
+ 1⁄3 standardisierte KST
= WHI-Wert
Im Folgenden werden die drei Schritte zur Berechnung von WHI-Werten näher beschrieben :
Zunächst werden aus den verfügbaren Daten der einzelnen Länder Werte für jeden der vier Indikatoren ermittelt. Die vier Indikatoren sind
Im zweiten Schritt wird jedem Indikator ein standardisierter Wert auf der Basis eines Schwellenwerts zugeordnet, der leicht über den höchsten Länderwerten liegt, die zwischen 1988 und 2013 weltweit für diesen Indikator gemessen wurden.1 Der am höchsten geschätzte Wert für Unterernährung seit 1990 betrug zum Beispiel 76,5 Prozent, und so wurde der Schwellenwert für die Standardisierung etwas höher, bei 80 Prozent, festgesetzt.2 Wenn also in einem bestimmten Jahr die Verbreitung von Unterernährung in einem Land bei 40 Prozent liegt, wird der standardisierte Wert zur Unterernährung bei 50 angesetzt. Das bedeutet, dass das Land ungefähr in der Mitte zwischen überhaupt keiner Unterernährung und dem Erreichen der maximal gemessenen Werte liegt.
Zuletzt werden die standardisierten Werte aggregiert, um den WHI-Wert für jedes Land zu errechnen. Die Werte zu Unterernährung und Kindersterblichkeit machen jeweils ein Drittel des WHI-Werts aus, während die Werte zur Unterernährung bei Kindern – Auszehrung und Wachstumsverzögerung – jeweils ein Sechstel beitragen.
Diese Berechnung ergibt WHI-Werte, die sich auf einer 100-Punkte-Skala einordnen lassen, auf der 0 (kein Hunger) der beste und 100 der schlechteste Wert ist, wobei keiner der Extremwerte je in der Praxis erreicht wird. Ein Wert von 100 würde bedeuten, dass in einem Land die Werte zu Unterernährung, Auszehrung und Wachstumsverzögerung bei Kindern sowie Kindersterblichkeit genau den Schwellenwerten entsprächen, die leicht über den in vergangenen Jahrzehnten beobachteten Maximalwerten angesetzt sind. Ein Wert von 0 würde bedeuten, dass in einem Land keine unterernährten Menschen lebten, kein Kind unter fünf Jahren unter Auszehrung oder Wachstumsverzögerung leiden und kein Kind vor seinem fünften Geburtstag sterben würde.
Die Schwellenwerte für die Standardisierung werden leicht über den höchsten gemessenen Werten angesetzt, um einen möglichen zukünftigen Anstieg dieser Werte zu berücksichtigen. ↩
Der Schwellenwert für Unterernährung beträgt 80 und beruht auf dem bisherigen Maximalwert von 76,5 Prozent. Der Schwellenwert für Auszehrung bei Kindern liegt bei 30, auf Basis des bisherigen Maximalwerts von 26,0, der Schwellenwert für Wachstumsverzögerung bei Kindern beträgt bei einem bisherigen Maximalwert von 68,2 Prozent 70 und der Schwellenwert für Kindersterblichkeit wurde auf der Grundlage des bisher gemessenen Maximalwerts von 32,6 Prozent auf 35 festgesetzt. ↩